08.10: Kurze Etappe mit Kunst und sprituellem Abend

Nach dem langen Tag gestern waren heute nur 22km geplant. Dementsprechend langsam bin ich es auch angegangen. Frühstück gab es eh erst um 8 Uhr und wenn man sich dann noch verquatscht, startet man halt auch erst so um kurz vor 9 Uhr.

Die Beine waren noch müde, die ersten Kilometer schleppend. Aber ich hatte ja Zeit. Nach 10 km kam ich in die erste größere Ortschaft, wo ich mir im Laden noch etwas zu Trinken und Essen holte und kurz Pause machte. Die nächste größere „Stadt“ Mondeñedo erreichte ich nach 20km und somit kurz vor dem Ziel. Dort habe ich auch wieder Mila und Luca getroffen, denen ich von dem Künstler-Ort, wo wir übernachten wollten, erzählt habe, und die sich dann, genau wie Christina, mir angeschlossen haben. Da der Ort aber erst um 15 Uhr aufmachte, und es gerade einmal 14 Uhr war, haben wir in einem Café noch Sandwiches und Kuchen gegessen haben, bevor es dann langsam auf die letzten 2,5km ging.

Das Haus von Carmen!
Beim Abendessen, Carmen ganz links, neben mir noch eine Belgierin. Im Hintergrund an der Wand sieht man ihre Kunst.

In Maariz angekommen wurden wir herzlich von Carmen empfangen. Ihr Haus war voller Kunst, besonders keltischer. Sie steht für die Herkunft Galiciens (stand früher unter keltischen Einfluss) und auch für die Aufnahme von Pilgern. Das hat man schnell gemerkt. Sie behandelte und wie Teilnehmer ihrer Familie, wir haben ihr Keltisches Kartensets entdeckt und uns ein bisschen versucht. (Meine Karte war gar nicht so weit von dem entfernt, was gerade passiert und auch die anderen haben gut gepasst). Zum Abendessen gab es erst eine typische Suppe für Galicien, da sie mit Fleisch war, habe ich eine Reispfanne bekommen, und dann als zweiten Gang Thunfisch-Empanada mit Salat und hart gekochten Eiern. Als Nachtisch Weintrauben aus dem eigenen Garten. Die Salatzutaten stammen übrigens auch aus dem eigenen Anbau.

Danach haben wir noch länger darüber gesprochen, dass der Staat solche Art von Spende-Herbergen verbieten will, also ein Geschäft daraus machen möchte, was aber auch ein Aus für die Herbergen bedeuten würde, die wie meine letzten zwei Unterkünfte die Leute einfach in ihr eigenes Haus aufnehmen, ihnen Essen geben, Wäsche mit machen und Betten herrichten.

Auch zu diesem Tag muss ich sagen: Solche Camino-Erlebnisse kann man nicht vergessen.

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