Ich weiß nicht warum, aber scheinbar wandern viele Pilger gerne im Dunkeln. Ich meine, im Sommer, wenn es sehr heiß wird, kann ich es ja verstehen, aber hier zu der Jahreszeit? Auf jeden Fall ging der erste Wecker um 5:30 Uhr. Tschüss Nachtruhe. Um 6:45 wurde einfach das Licht angemacht. Da es erst um kurz nach 8 hell wird, und ich dann erst loslaufe, war ich eine der letzten, wobei ich natürlich schon lange wach war…
Die ersten 11km lief ich mit Eric, bis er an einem Café halt machte und ich weiter lief. 40km standen heute bei mir auf dem Plan, da wollte ich vor der ersten größeren Pause noch einige Kilometer schaffen. Die gönnte ich mir dann aber in Ribadeo. Nachdem man eine über 600m lange Brücke überquert hatte (es kam mir ewig vor) und von Asturien nach Galicien gewechselt hat, kam man ich dem schönen Örtchen an. Erst holte ich mich fix ein Stempel bei der Touri-Info und dann gab’s Mittagspause. Endlich. 23km geschafft… 17 noch vor mir. Mit dem Verlassen von Ribadeo hab ich übrigens auch das Meer verlassen, ab jetzt geht es Inland Richtung Santiago!


Kurz nach dem Loslaufen gab es noch einen schnellen Stop im Supermarkt, wo ich auch Christina, Mila und Luca wiedergetroffen habe. Sie wollten auch noch gut 9km weiter, also sind wir quasi zusammen gelaufen. Als ich sie dann in A Ponte zurück gelassen habe, begann das Kämpfen. Ich hatte noch einen Berg vor mir (270hm) und gut 6,5km. Es war schmerzhaft, am Ende fehlte die Motivation und einfach lang.


Aber auch das habe ich am Ende (mit einer Pause, wo ich mich einfach auf den Weg gesetzt habe) geschafft. Mein Ziel: Eine Farm von deutschen Auswanderern, die bis zu 3 Pilger pro Nacht aufnehmen, ihnen Essen geben und ein Bett. Die andere Pilgerin die dort war, kam ebenfalls aus Deutschland, weshalb wir tatsächlich nur deutsch gesprochen haben. Ab und an ist mir ein englisches Wort entwichen, nach 3 Wochen kann man fast nicht anders.


Es war ein toller, wenn auch kurzer Abend, denn ich war fix und alle. Sie haben erzählt, was sie dazu gebracht hat, auszuwandern und was für Schwierigkeiten aber auch schöne Sachen es mit sich bringt. Danke Nicole und Freddy!
Schreibe einen Kommentar